Samstag, 11. September 2021

»Parerga und Paralipomena« von Arthur Schopenhauer

Parerga und Paralipomena


1851 erschienen die »Parerga und Paralipomena« (»Nebenwerke und Zurückgelassenes«) in zwei Bänden mit dem Hauptstück »Aphorismen zur Lebensweisheit«.

Die »Parerga und Paralipomena« sind eine Sammlung von Essays, verbunden durch eine einheitliche Weltanschauung, dabei aber die Themen der akademischen Philosophie weit überschreitend. Die »Parerga« greifen auf den gesamten Bereich der Welterfahrung aus: Wie bei Montaigne sind oft die scheinbar am Rande liegenden Themen, die nur den Leser philosophisch durchsichtig gemacht werden. Und sie bedienen sich einer welt- und leserzugewandten Sprache, die keine Rücksicht auf akademische Systematik nimmt.

Die »Parerga und Paralipomena« sind das zweite große Hauptwerk Schopenhauers, ein Werk mit einer eigenständigen Form und eigenen thematischen Schwerpunkten, das in vielerlei Hinsicht die Refexionen des Autors in den letzten Jahrzehnten seines Lebens zusammenfasst.

Parerga und Paralipomena Im Gegensatz zu den akademischen Interpreten hat das große Publikum die »Parerga« von Anfang an geschätzt. Schopenhauer erlangte mit seinem zweiten großen Werk schließlich den Ruhm, den er schon immer ersehnt hatte. Die Popularität des Werks beim breiten Publikum, die bis heute andauert, hatte mehrere Gründe: Glanz wesentlich ist die essayistische Form, die Themenbreite der Schrift und ihre Zuwednung zu konkreten Fragen Fragen der Lebensorientierung.

Anders als in der »Welt als Wille und Vorstellung«, in der sich Schopenhauers Weltdeutung um einen Kerngedanken herum aufbaut und in der alle Teile miteinander thematisch verbunden sind, haben die »Parerga und Paralipomena« eine kumulative Strukrur: Die verschiedenen Kapitel und Teile des Buches stehen nebeneinander, eine Ordnung, die beliebig ergänzt und verändert werden kann.

Die »Parerga« sind weit oberflächlicher als Schopenhauers Werke, aber sie machen es dem Leser leichter. Dieser kann mit seiner Lektüre überall beginnen und jedes Kapitel einzeln lesen. Ganze Generationen von Schopenhauer-Lesern haben deshalb über die »Parerga«, und nicht über die »Welt als Wille und Vorstellung«, ihren Zugang zum Denken des Philosophen gefunden.

Literatur:

Parerga und Paralipomena
Parerga und Paralipomena

Aphorismen zur Lebensweisheit
Aphorismen zur Lebensweisheit


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