Samstag, 23. Mai 2020

Schopenhauers Menschenbild


Arthur Schopenhauer


Der niederländische Maler Hieronymus Bosch (1450 - 1516) malte in seinem Gemälde »Das Jüngste Gericht« die Menschen so, wie Schopenhauer sie 300 Jahre später sah: Als Bestien, die sich gegenseitig quälen. Er glaubte nicht an ein allgütiges Wesen, das am Ende ihrer Tage die Guten belohnt und die Bösen bestraft. Er sah vielmehr die Welt als ein Werk des Teufels, der Geschöpfe ins Dasein gerufen hat, um sich am Anblick ihrer Qual zu weiden.

Das Jüngste Gericht

Bei der Pest im Mittelalter kam der „Schwarze Tod“ von außen, aus den Einzelnen und der Gesellschaft. Er trat „zum Unglück und zur Belehrung der Menschen“ auf und stellte ihre Mitmenschlichkeit auf die Probe. Bei der Corona-Epidemie kommt der „Schwarze Tod“ als Virus zugleich von innen, aus den Einzelnen und der Gesellschaft. Er tritt auf „zum Unglück und zur Belehrung der Menschen“, denn er stellt ihre Mitmenschlichkeit auf die Probe.

Der niederländische Maler Hieronymus Bosch (1450 - 1516) malte in seinem Bildnis »Das Jüngste Gericht« die Welt so, wie Arthur Schopenhauer sie 300 Jahre später sah: Als Bestien, die sich gegenseitig quälen. Jedoch glaubte der Denker nicht an ein allgütiges Weesn, das am Ende aller Tage die Guten belohnt und die Bösen bestraft. Er sah vielmehr die Welt als ein Werk des Teufels, der Geschöpfe ins Dasein gerufen hat, um sich am Anblick ihrer Qual zu weiden.

Der Maler Hieronymus Bosch erfand einzigartige, unheimliche Bilderwelten, die er mit grotesken und alptraumhaften Figuren füllte. Mit seinem schaurig-fantastischen Werk prägte er die Kunst des 16. Jahrhunderts.

Und der Maler der Apokalypse Bosch verstand vor allem allen Dinge, die Ängste und Alptäume seiner Epoche meisterhaft zu visualisieren. Ein auf Beinen laufendes Messer. Mischwesen aus Fischen und Vögeln. Ein Paar Ohren, aus denen ein riesiger Dolch ragt. Hieronymus Boschs Höllendarstellungen, seine albtraumhaften Ungeheuer, die Menschen zerschneiden, über offenem Feuer braten oder in großen Kesseln kochen beunruhigen bis heute.



Samstag, 9. Mai 2020

Schopenhauer und der Universalwillen

Arthur Schopenhauer

Für Schopenhauer gibt es vor allem Unglück auf Erden, Verzweiflung, Krankheit, Ungerechtigkeit. Der Einwand, daß es auch Glück auf Erden gibt, sticht bei ihm nicht. Denn Glück, Lust oder Befriedigung sind nichts als eine Täuschung.

Schopenhauer sieht in der Welt einen blinden, furchtbaren Universalwillen am Werk, der für umfassendes Leid verantwortlich ist.

Eine Erlösung sieht er in der Weltverneinung. Der Mensch muß sich zur Interesselosigkeit, zur Askese durchringen und so leben, wie es die Heiligen oder die indischen Yogis tun. Diese erhoffen sich nichts mehr vom Dasein, der WIlle ist in ihnen ausgelöscht.